Digitalisierung und Handwerk

Digitale Kommunikation

Digitalisierung im Handwerksbetrieb – ein Schreckgespenst mit guter Wirkung

 

Digitalisierung hat in vielen Handwerksberufen bereits Einzug gefunden und macht Produktionsprozesse effizienter und sicherer. Mit Digitalisierung sind aber nicht nur der neue Rechner und das Fertigungsprogramm für die Werkstatt gemeint. Für kleinere und mittlere Handwerksbetriebe eröffnet die Nutzung aktueller Medienangebote neue Chancen fürs Geschäft im Ganzen, wenn der digitale Datenaustausch hilft, mit dem wichtigsten Partner zu kommunizieren: dem Kunden.

 

Die digitale Kommunikation stellt das Handwerk hier auf neue tragende Beine: Mit einem höheren Informationsfluss beschert sie neue Handlungsfähigkeit nach innen und aßen. Nicht nur Mitarbeiter im Außendienst können in Direktzeit auf zentrale Daten des Betriebes zurückgreifen, auch die direkte Kontaktaufnahme mit Kunden und weiteren Marktteilnehmern wird unterstützt und möglich gemacht. Denn über Internet und E-Mail erreicht man preiswert und schnell seinen Kundenstamm in der Nachbargemeinde wie auch spezialisierte Interessenten über die Landesgrenzen hinaus. Das große Wort “Digitalisierung” macht dabei erst einmal Angst. Was sich von Ferne als Herausforderung für kleine und mittelständische Unternehmen darstellt – offenbart rasch, dass besonders in kleineren Strukturen die Chancen schnell und flexibel genutzt und umgesetzt werden können. Speziell für das Handwerk eröffnen sich so wertvolle Potenziale, z.B.:

 

  • zeitnaher, schneller Informationsaustausch mit Mitarbeitern, Lieferanten und Netzwerken,
  • präzise Übermittlung von technischen Daten, Bildern, Videos,
  • kostenünstige und sehr präzise Kundenansprache und Werbung,
  • Realisierung neuer Geschäftsmodelle und Nutzung neuer Absatzwege
  • rämliche Unabhängigkeit über die Nutzung von Cloud-Lösungen per Notebook oder Handy

 

Digitale Herausforderung – praktischer Nutzen

 

Vergangen sind die Zeiten als Angebote mehrere Tage warten durften und Zeit blieb, “lästige” Büroarbeit auf später zu verschieben. Im heutigen E-Mail-Verkehr sind die Antwortzeiten auf wenige Stunden reduziert, reagiert man nicht, folgt schnell das drängende Telefonat, wann denn eine Antwort zu erwarten sei. Und die Kommunikation per App und Smart-Phone hat das Tempo nochmals erhöht.

 

Gab es seinerzeit für diese Tätigkeiten Schreibkräfte oder die Handwerksgattin, die nicht im Produktionsprozess involviert waren, muss heute der ausführende Handwerker meist selbst ran. Ob Malermeister, Tischler oder Steinmetz, erwartet werden von ihnen in allen Bereichen des “Miteinanders” hohe fachliche Kompetenz, genaueste Informationen und kurze Reaktionszeiten, von der Kundenakquise bis zum nachgeschalteten Service. Genau hierfür stehen die elektronischen Medien bereit – als praktische Hilfe und individuell geschnürtes Serviceangebot. Digitale Medien sind heute das kommunikative Handwerkszeug zum direkten Austausch – zeitnah und kompetent. Zudem gewähren sie einen neuen Freiraum für Know-how, Entwicklungen und überzeugende Ideen über ein Daten-, Medien und Informationsangebot, das es so noch nie gab.

 

 

Handwerk war schon immer: die Hand am Produkt – und das Ohr am Kunden

 

Betrachtet man die Kommunikation der Betriebe nach außen, bleibt eines bemerkenswert: Der persönliche Kontakt steht – trotz (und jetzt auch Dank) Digitalisierung – weiterhin an vorderster Stelle. Der Spruch “business is people”, also “Geschäfte machen Menschen”, gilt heute mehr denn je. Der große Nutzen der digitalen Kommunikation über App, Internet und Smart-Phone ist, dass dieser Kontakt individueller, gezielter, zeitsparender und preiswerter gepflegt werden kann als noch vor einigen Jahren. Wenn digitale bildgebende Medien in hoher 3D-Qualität alle Daten aktuell bieten, können gedruckte Kataloge optimal ergänzt werden. Kundendatenbanken machen Informationen für die gezielte Kundenansprache und Neuakquise verfügbar. Newsletter und Posts in sozialen Netzwerken bringen Werbung fokussiert zu einzelnen Personen und ganzen Zielgruppen, hier in Südtirol, national und auch international, eben dort, wo der Kunde ist.

 

Kundennähe als Service … über digitale Erreichbarkeit

 

Digitale Kommunikation kann in verschiedener Form stattfinden. Wichtig ist der richtige Weg. Jedes Unternehmen hat spezielle Zielgruppen, diese wiederum besitzen eindeutige Kommunikationswünsche. Nach Datenverfügbarkeit, Bedarf und Ziel werden die digitalen Wege geplant und eingesetzt:

 

E-Mail-Newsletter

Newsletter entstanden mit dem Einsatz des E-Mail-Verkehrs. Seit Jahren professionalisiert, erreichen sie über ausgeklügelte Filtersysteme sehr zielgerichtet ihre Empfänger. Voraussetzung ist eine gut geführte Kundendatenbank.

 

Soziale Netzwerke, Facebook, Xing & Co.

Viele beliebte Social-Media-Netzwerke sind am Start. Von Facebook, Instagram und Snapchat über Pinterest, Linkedin, Xing bis Twitter und WhatsApp. Hier treffen private Nutzer auf aktuellste Informationen. Aber auch Firmen auf Ihre Zielgruppen. Wichtig hier: Mitarbeiter, die sich dem Medium kontinuierlich widmen und auf eingehende Meldungen direkt reagieren können.

 

Firmen-Website

Die Website ist heute die Basis der digitalen Kundenkommunikation und „responsive“, d.h. sie kann über alle Endgeräte wie PC, Tablet und Smart-Phone genutzt werden. Sie ist so wichtig wie das Türschild. Wer im Internet nicht präsent ist, den gibt es nicht. Wichtigste Regeln: einfache Navigation, qualitativ hochwertige Inhalte und professionelle Bildqualität.

 

Virtuelle Welten

„Augmented Reality“ ist die Verschmelzung von virtueller und realer Welt. Zukunft? Nein, Südtiroler Betriebe nutzen bereits Werbemittel, die einladen über eine APP digitale Inhalte abzurufen. Einfaches Beispiel: der Interessent hält sein Smartphone über den gedruckten Prospekt des Bauunternehmens und sieht so seine zukünftige Immobilie in 3D auf seinem Endgerät aus dem Prospekt herauswachsen. Auf dem Gerät können dann Wohneinheiten im Detail besichtigt werden. Fürs Handwerk ein wunderbarer Weg, Kunden zu begeistern und zu überzeugen. Einen Schritt weiter geht die virtuelle Realität. Ein Malerbtrieb kann beispielsweise über virtuell begehbare Wohnräume Eindruck von der passenden Farbauswahl liefern und Kunden einer Tischlerei können virtuell in ihrem Heim Möbel sehen und verstellen, Böden und Accessoires auf Stimmigkeit testen. Möglich machen dies für Konsumenten erschwingliche VR-Brillen.

 

Der digitale Konsument – bin ich, sind wir

Computer sind für die Welt der Jüngeren. Den Spruch hörten wir bereits, als viele von uns noch selbst zu dieser jungen Generation zählten – und mit ihm sind wir älter geworden. Und genauso selbstverständlich bleiben wir weiterhin Nutzer der digitalen Medien, meist im beruflichen, aber auch im privaten Bereich. Das bedeutet, eine breite Nutzerschicht bedient sich der elektronischen Medien. Und das weit mehr als, es ihr bewusst ist. Ein Phänomen, das von Forschungsinstituten bestätigt wird. Daher ist der Schritt neue Medien in der Arbeits- und Wirtschaftswelt bewusst und zielgerichtet zu nutzen bereits Realität. Das Südtiroler Handwerk macht dabei keine Ausnahme und geht auch hier in großen Schritten voran.