Smart Home, Handwerk, neue Technologien

Das Internet – in meinem Haus

Betrachten wir die aktuellen Berichte zur Bevölkerungsentwicklung, über künftige Wohn- und Arbeitswelten im Zusammenhang mit der fortschreitenden digitalen Vernetzung, so scheint es, als schauten wir durch das Fernrohr eines Zukunftsromans. Ob dies auch uns betreffen wird? Dass wir bereits mittendrin sind in genau dieser Zukunft, wird schnell klar, wenn wir nur ein wenig genauer hinschauen.

Unsere Haushalte haben sich bereits verändert –  und werden es weiter tun. Bis in die 90er Jahre lebten meist noch drei Generationen unter einem Dach und der Arbeitsplatz lag, wenn nicht direkt auf dem Hof, so doch meist in der Gemeinde. Dies hat sich im Laufe von keinen 20 Jahren bereits drastisch geändert. Handwerkerzonen, Handelszentren, Verwaltungssitze ziehen Pendler täglich auf die Straßen und Südtiroler Bürger aus den Gemeinden in Städte und urbane Wohngebiete. Aber auch das wird sich wieder verändern. Die Urbanisierung schreitet weiter fort, Wohnraum und Gewerbeflächen werden knapper und teuer. Schon jetzt suchen Unternehmen nach neuen, anderen Wegen, um effizient, schnell und flexibel zu sein – ohne den Ballast schwerfälliger Strukturen und weiter Anfahrtswege.

Dazu kommt, 2050 werden mehr als 80 Prozent der Haushalte Singlehaushalte oder Zwei-Personen-Haushalte sein – auch bei uns in Südtirol. Dann sind auch bei uns mehr denn je Klein- und Kleinstwohnungen notwendig – mit einem Höchstmaß an Service und Funktion. Die Distanzen zur Familie, zu Kollegen, zu Arbeitsplatz und Auftraggeber werden über leistungsfähige Kommunikationsnetze, Social-Media-Plattformen und die weitestgehende elektronische Vernetzung überbrückt. Denn mit veränderten Wohn-, Lebens- und Arbeitssituationen ändern sich auch die Gewohnheiten, Tätigkeiten und Bedürfnisse. Aspekte, die es wirklich zu beachten gilt.

 

Neue Wohnwelten. Das Handwerk ist gefragt – mit neuen Leistungen.

„Leben und Arbeiten der Zukunft“ bedeutet, dass Arbeitsplatz und Lebensraum wieder mehr verschmelzen. Aber anders als damals, als die Werkstatt im Untergeschoss des Wohnhauses lag. Mobiles Arbeiten heißt schon heute und verstärkt für Morgen: von überall aus, auf zentrale und eigene Arbeitsunterlagen zuzugreifen, unabhängig von Örtlichkeit und Tageszeit Arbeitsleistung zu erbringen.

Das bedeutet: Wohnräume werden zu Arbeitsräumen, je nach Bedarf. Öffentliche Räume müssen nutzbar gemacht werden für den Arbeitseinsatz. Öffentlich zugängliches Internet in Cafés und die W-LAN vernetzte Hotellobby machen es bereits vor. Und der Trend geht weiter. Genau diese Entwicklung birgt neue Chancen für das traditionelle, moderne Handwerk, das kleinere Wohneinheiten planen, bauen und ausstatten kann.

In Zukunft sind innovative Konzepte für individuelle platzsparende Wohnungseinrichtungen gefragt, die sich passgenau in kleinere Wohneinheiten einfügen. Aber auch mobile Möbel, die im „Bausatz“ jeden Umzug und jede Erweiterung flexibel im Modular-System mitmachen können. Die Bandbreite an Innovation und Design und Funktion bestimmen den Erfolg des handwerklichen Angebots und wirken übergreifend: vom Tischler und Installateurbetrieb über Trockenbau bis zum Wohnraumakustiker, Elektriker, Elektroniker und Raumausstatter.

Alte Leistungsfelder des klassischen Handwerks erweitern sich, neue können integriert werden.

 

Modernes Handwerk – mit aktuellen Kommunikationsmedien.

In unserer unmittelbaren Umgebung wird künftig nicht nur unser eigenes Zuhause, sondern auch die gesamte Infrastruktur einer ganzen Stadt über digitale Medien repräsentiert und nutzbar sein.

Das Speiseangebot des nächsten Restaurants, freie Hotelzimmer … hierzu schauen wir ins Internet. Unsere Flugtickets laden wird aufs Smart-Phone. Vernetzte „Smart Devices“ integrieren sich schon jetzt unauffällig in unsere Lebenswelten und lernen von den Gewohnheiten und Abweichungen im Verhalten der Menschen.

Noch bedienen wir aktiv elektronische Medien über Knöpfe, Scroll-Felder, Touch-Screen oder Apps. In der komplett „smarten“ Umgebung gibt es keine Schalter mehr. Intelligent und selbstregulierend arbeitet „es“ selbstständig im Internet von Gerät zu Gerät. Die Waschmaschine startet den Waschgang, sobald der Stromtarif am niedrigsten ist, die Heizung reguliert sich automatisch hoch, weil sie weiß, dass wir bereits im Auto und auf der Heimreise sind. Der Weg scheint noch weit, aber er ist bereits beschritten. Denn schon heute meldet die Heizung selbstständig Daten an den Installationsbetrieb und per Fernwartung kann der Techniker über App auf die Anlage zugreifen.

Denken wir also daran, wenn wir als klassischer Handwerksbetrieb Leistungen anbieten, dass wir Bedarf und neue Funktionen in unsere Angebote einbinden. So sind wir dabei, wenn die Zukunft unser Heute wird.

 

Die Senioren von morgen – sind wir.

2050 werden mehr als 30 Prozent unserer Einwohner älter als 65 Jahre sein. Ein Großteil der künftigen Single- und Zwei-Personen-Haushalte wird genau aus dieser Altersgruppe bestehen. Entsprechend der hohen Lebenspanne und zunehmenden Lebensqualität wird jeder Best-Ager versuchen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden selbstbestimmt und unabhängig zu leben. Auch werden die bisher herkömmlichen Betreuungsformen in Seniorenresidenzen oder Altersheimen an ihre Grenzen stoßen. Dazu kommt, dass diese neue Generation von Senioren auch mit fortschreitender körperlicher Immobilität nicht auf wohnliches Design verzichten möchte.

Es gilt Barrierefreiheit und Ästhetik in Einklang zu bringen. Ein Markt mit Potenzial für das Handwerk, denn es kann individuelle, maßgenaue Lösungen vor Ort bieten.

Wenn wir von den Senioren von morgen sprechen, sollten wir beachten, dass es sich um die Generation der derzeit 30jährigen handelt; uns schon bestens bekannt als „Digital Natives“. Diese eingefleischten Smartphone, Tablet- und Internet-Nutzer werden dies auch weiterhin jenseits der magischen Altersgrenze von 65 Jahren tun… Im Gegenteil, sie werden mehr fordern: moderne, digitale Haustechnik, die das Leben erleichtert, wenn alte Betreuungsstrukturen wie die Großfamilie nicht mehr existent sind.

Hier setzt das neue Angebot der digitalen Haustechnik an. Sie bietet die Möglichkeit die gesamte Wohnung zu steuern – von den Rollläden bis zur Haussprechanlage und dem Türöffner. Thermostate, Heizung, Lüftung, Beleuchtung, etc. bis zum Hausnotruf.

Hier muss das Handwerk flexibel und neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen sein. Die große Stärke des lokalen Handwerks sind maßgefertigte Produkte und Leistungen, die mit hoher Funktionalität auf die individuellen Bedürfnisse eingehen kann. Und mit Handwerk ist nicht allein der Tischler gemeint; jegliche Leistung kann Bezug auf die moderne Technik nehmen und mit ihr Chancen eröffnen. Ein anderes Beispiel: die APP für den Friseur-Termin. Die App ist das Mittel zur Kundenkommunikation, zeigt neue Frisurversionen in 3D, erinnert an Termine, hält Kontakt zum Kunden und verwaltet die Terminvergabe. Auch wenn hier die praktische handwerkliche Leistung nicht verändert oder erweitert wird, so ermöglicht doch die neue Erreichbarkeit höhere Präsenz und Kundennähe.

Gehen wir einen Schritt weiter: Macht es Sinn künftig auch Leistungen außer Haus anzubieten? Ist der Weg zum Friseur für den Kunden oder die Kundin zu beschwerlich, kommt der Friseur ins Haus. Die App verwaltet die Terminbuchungen und berechnet die Routenplanung. Wir sehen, so weit ist die Zukunft nicht entfernt.

 

Neue Chancen für Handwerk und Start-ups.

Noch einmal zurück zum Thema der Haustechnik. Immer mehr große Unternehmen steigen in den Sektor digitaler Haustechnik ein. Google vertreibt mit seinem Produkt „Nest“ neben einer Haussteuerungs-App und Überwachungskameras auch „intelligente“ Thermostate. Diese lassen sich über App steuern oder lernen vom Benutzerverhalten und sind seit kurzem auch in Italien erhältlich. Andere Hersteller versuchen mit Google zu kooperieren und entwickeln kompatible Produkte, die per App bedient werden, z. B. Lampen, Steckdosen, Bewässerungssysteme, und vieles mehr. Auch Amazon, Apple und Microsoft sind in die Haussteuerungen eingestiegen. An neuen Produkten wird es also nicht mangeln. Das Handwerk vor Ort muss lernen, diese in seine Angebote zu integrieren. Das bedeutet in diesem Bereich für das Handwerk: Augen auf, offen sein für Neues, Neugierig bleiben, Technologien im Auge behalten, ausprobieren, integrieren.

Konkret: Kenne ich die neuen technischen Möglichkeiten? Kann ich diese Produkte in mein Angebot integrieren, installieren und konfigurieren? Kann ich zu eigentlichen Fremd-Produkten persönliche Beratung und praktischen Service anbieten?

Ein guter Tipp: Wenn Haussteuerungen von vielen Menschen noch als schwer konfigurier- und bedienbar betrachtet werden, die Nachfrage aber besteht, dann öffnet sich eine Marktnische fürs Handwerk: mit Installation und Wartung aus Meisterhand. Und wie war das mit der Erreichbarkeit? Am besten gleich per Mail und (Whats)App. Service ist, wenn es aus dem handwerklichen Fachbetrieb kommt: persönlich, direkt und gewiss ohne Warteschleife!

 

Digitale Welten. Hier kann das Handwerk punkten:

  • Beispiel: Moderne Haustechnik, Häuslicher Service
  • Neue Angebot für: Öffentliche Räume und private Wohneinheiten
  • Erweiterte Leistungen: Planung, Integration, Innenausbau, Installation, Service und Beratung
  • Moderne Kommunikation: Kundennah, schnell und flexibel über digitale Medien, direkte Verbindungen, komfortable Apps oder mobile Webseiten – und persönliche Beratung vor Ort in Südtirol!